Pflanze des Monats Juni
Johanniskraut

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Johanniskraut - Hypericum perforatum (Johanniskrautgewächse, Hypericaceae)

Johanniskraut

Johanniskraut

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Johanniskraut Blüte

Johanniskraut Blüte

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Kurzer Steckbrief

Alter: Mehrjährig Wuchshöhe: bis 60 cm Blütezeit: VI-VIII
Volksnamen: Johannisblut, Jesuwundenkraut, Hexenkraut
Sammelgut: Blätter, Blüten
Sammelzeit: Frühsommer, Sommer
Vorkommen: sonnige Standorte, Waldränder, Lichtungen, magere Böden

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Das Johanniskraut stellt sich vor

Zerreibt man mein goldgelbes Blütengewand, verfärbt es sich rot. Darin sahen die Germanen das Blut Baldurs und in christlichen Zeiten ging der Mythos um, ich sei aus einem Blutstropfen Johannes des Täufers, der bei seiner Enthauptung auf die Erde spritzte, entstanden. Daher, so wird vermutet, auch mein Name. Andere wiederum sind der Auffassung, mein Name kommt vom Johanniterorden. Wie auch immer, meine Heilkraft steht außer Frage.

Seit dem Altertum, sei es bei Dioskurides oder Plinius, werden meine zahlreichen Heilwirkungen hervorgehoben. Paracelsus lobte mich über alle Maßen: „ Ihre Tugend kann gar nicht hoch genug beschrieben werden… Kein Kraut ist in allen Ländern zu finden, dass in der Heilung der Wunden diesem beykomme“. Paracelsus berichtete auch, dass ich in der Lage sei, die Stimmung der Menschen aufzuhellen. Bis heute hat sich mein Ruf, bei Schwermut heilend zu wirken, bestätigt.

Auch Pfarrer Künzle war voll des Lobes für mich: Er meinte, „ das Johannisöl ist in der Heilkunde besonders berühmt“. Ohne Übertreibung lässt sich sagen, dass die Verwendung dieses Öls wohl bis heute zu den beliebtesten Rezepturen in der Volksmedizin zählt.

Heute wird von mir gesagt, dass meine Inhaltsstoffe in ihrer Gesamtheit die Verdauungsorgane anregen und den Kreislauf tonisieren. Mein für die Wissenschaft wichtigster Inhaltsstoff, dass Hypericin, übt eine leicht beruhigende Wirkung aus und beeinflusst positiv depressive Zustünde, insbesondere im Klimakterium. Aber, gut Ding braucht weil. Wirkungen sind erst nach gut sechs Wochen zu erwarten. Erst dann beginnt sich dank meiner, die Stimmung aufzuhellen.

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Standort und Pflückhinweise

Das Johanniskraut trifft man natürlich auf Magerwiesen, an sonnigen Waldrändern und teilweise auch auf Brachland. Wie der Name schon sagt, wird es um die Zeit zu Johannis geerntet. Dazu Blüten und Kraut an einem sonnigen Tag abschneiden und je nach Verwendung ansetzen.

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Heilwirkung

Hauptwirkungen
aufgrund des Hypericin beruhigend, stimmungsaufhellend, macht lichtempfindlich, weiters entzündungshemmend, verdauungsregulierend

Anwendungen

Stimmungsaufhellender Tee
oberer Teil des blühenden Krautes als Tee, wirkt bei längerer Einnahme stimmungsaufhellend, erst ab ca. 6 Wochen!

Johanniskrautöl
Blüten bis Johanni sammeln, in Olivenöl ansetzen und in der Sonne ausziehen. Äußerlich Anwendung bei Gürtelrose, Ischiasbeschwerden, Rheuma und Gicht, bei stumpfen Verletzungen und Muskelverspannungen. Innerlich, bei Magen-Darmgeschwüren und Gastritis ein paar Tropfen auf Weißbrot.

Johanniskrauttintur
Blüten in Branntwein oder Korn drei Wochen ansetzen ergeben eine Einreibung gegen Gliederschmerzen und Rheumatismus und Wunddesinfektion.

Likör
Gut 30 Gramm Blüten mit Schnaps übergießen, 20 Tage an die Sonne stellen, 60 Gramm Zucker beigeben, je nach Geschmack Nelken und Zimt dazumischen, Likörgläschen bei innerer Unruhe.

Johanniskrautlikör

Pflanze des Monats:

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